Ein paar Alpha 7 II hat Sony bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart nach Deutschland gebracht. Und ich habe eine ergattert! Hier ist mein allererster Eindruck.
Der Bildstabilisator ist ein Traum! Insbesondere in Verbindung mit Fremdobjektiven und Altglas. Ich habe ihn ausprobiert mit dem Zeiss Loxia 2/50, dem Otus 1.4/85 und dem Minolta MD 135/2.8. Der Stabi ist immer an, beruhigt also auch das Sucherbild, sogar mit Sucherlupe. Das ist wichtig, wenn man aus der Hand manuell scharf stellen möchten.

Alpha 7 II mit Minolta MD 135/2.8. Dank des famosen Bildstabilisators in der Kamera lässt sich nun auch Altglas bei schlechtem Licht problemlos verwenden.
Das Design ist nicht mehr so schön, wie bei der bisherigen A7-Serie. Aber es ist praktischer. Endlich liegt der Zeigefinger wieder automatisch auf dem Auslöser.
Der neue Handgriff wölbt sich zwar weiter vor, ist aber auch etwas schlanker geworden. Dadurch bleibt einen Ticken mehr Platz in der Bucht zwischen Griff und Objektiv. Weiterhin ist die Kamera aber so klein, dass der kleine Finger in der Luft schwebt – ich warte sehnsüchtig auf den Hochformatgriff zur A7 II. Positiv: Front- und Daumenrad gehen jetzt etwas strammer. Das Steuerrad auf der Rückseite dreht sich aber immer noch zu leicht – das kann Canon besser.
Das Bajonett ist deutlich stabiler, auf Niveau der A7S. Man merkt es daran, dass es deutlich straffer geht. Und dass nun die gesamte Kamerafront wie bei der A7 und der A7s aus Metall besteht, lässt die Kamera deutlich solider wirken. Ich hatte jedenfalls weitaus weniger Bedenken als bei der Alpha 7, die Alpha 7 II mit dem schwergewichtige Zeiss Otus 1.4/85 aufs Stativ zu klemmen.
Sony legt auch der Alpha 7 II keine Ladeschale für den Akku bei, sondern nur einen USB-Lader. Das finde ich für eine Kamera dieser Preisklasse unmöglich. Gut, dass ich noch zwei Ladegeräte für FW50-Akkus habe – andernfalls müsste ich die Kamera als Ladegerät missbrauchen.
Morgen geht die Alpha 7 II in ihren ersten Einsatz. Street & Situation in München stehen auf dem Plan. Ich werde vor allem das Zeiss Loxia 2.0/50 und das Zeiss Otus 1.4/85 einpacken, um Erfahrungen mit dem Stabi der Alpha 7 II mit nicht-stabilisierten Objektiven zu sammeln.
Hat die kamera auch den lautlosen rein elektronischen verschluss der A7S?
Sie sieht für mich besser aus, solider.
Wie ist die mattscheibe in verbindung mit „altglas“? Kann man damit endlich genauso schnell und gut scharfstellen wie mit einer echten mattscheibe?
Nur schade, dass eine kamera dieser preisklasse und mit diesen ansprüchen keine drehknöpfe für zeit/blende/entfernung/ISO hat sondern diese primitive und zeitraubende SPAM-enstellung. (Oder PSAM?)
Finde mich, wie alle meine Kollegen, bei Kameras wie den höherwertigen von Fuji, und neuerdings Panasonic LX100 viel leichter zurecht. Leica bietet das auch aber zu welchem preis!
Marc champollion
Die Alpha 7 II heißt nicht umsonst nicht Alpha 7S II, einen voll-elektronischen Verschluss hat sie folglich nicht.
Eine Mattscheibe hat sie wie alle „Live-View“-Kameras auch nicht. Fokussieren kann man mit der Alpha 7 II vielleicht nicht schneller wie mit einer echten Mattscheibe – aber auf alle Fälle dank Fokuslupe genauer.
Belichtungszeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit lassen sich alles andere als zeitraubend über die Einstellräder ändern.
Vielleicht bin ich zu sehr an die traditionnellen räderchen der analogkameras gewöhnt, die bei allen modellen fast hundert jahre lang immer an der selben stelle waren, wie bei autos das lenkrad, das gaspedal etc. Wenn ich bei einer kamera mit konventionnellen einstellelementen z.b. nur die zeit oder nur die blende (ggf die brennweite) ändern, oder gar beide, oder beide auf „A“ stellen will, so kann ich egal bei welcher kamera ob neu oder 50 jahre alt und ohne das auge vom sucher wegzunehmen, und ohne hinzugucken mit dem finger in einer zehntelsekunde umstellen.
Mit den meisten „PASM“- systemen geht das nicht.
Warum erfreuen sich viele Fujis, angefangen 2010 mit der X100, gerade bei profis einer solchen beliebtheit? Weil es werk- und keine spielzeuge sind. Diese kameras lassen sich blind bedienen und das auge kann sich auf das motiv konzentrieren.
Ein gutes werkzeug verschwindet einfach, wenn dessen bedienung selbstverständlich ist. Heute hat eine kamera wie die panasonic GX7 eine BDA von nicht weniger als dreihundertachzig seiten (arabisch: 380!). Früher hat man so etwas nicht mal angeschaut … Aber ich weiss, ich gehöre mit 67 zum alten eisen …
Marc Champollion
Ich kenne keinen Profi, der mit einer Fujifilm unterwegs ist (was aber nichts heißen will). Bei dem großen Funktionsumfang, den die Systemkameras von Fujifilm bieten, finde ich deren Bedienkonzept anachronistisch. So, als könnte ich in einem aktuellen Auto nur mit Zwischengas runterschalten. Was mir daran nicht gefällt, kann man gerne noch einmal in meinem Testbericht zur X-T1 nachlesen (die davon abgesehen eine phantastische Kamera ist).
Übrigens: Auch mit 67 Jahren kann man sich noch auf Neues einlassen :-). Dann bleibt das Leben abwechslungsreich.
Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich meine nicht, dass „profis“ NUR mit einer Fuji X100 immer unterwegs sind, sondern dass diejenigen, die ich kenne, von denen über 9/10 mit einer Canon FF „unterwegs“ sind, alle sich eine X-100 zugelegt haben. Natürlich machen sie dann irgendwann Vergleiche, vor allem diejenigen, die das Nachfolgemodell haben mit dem „trans“-sensor, angeblich ist die BQ vergleichbar, daher schielen viele richtung XE oder XT, und finden die konventionnelle Bedienung genial weil ungleich praktischer und schneller als die heute leider verbreitete Methode mit den langsamen Menues.
Ich muss vielleicht anführen, dass diese Profis keine großen technikfreaks sind, nie Testberichte lesen und alle mit mir in den 70ern an der Folkwangschule in Essen studiert haben, also nicht unbedingt repräsentativ sind. Alle sind übrigens um die 60+ und oft sehr lange und weit unterwegs. In diesem Falle übrigens ist eine Kamera mit langer Akkudauer von entscheidendem Vorteil. Eine Fuji X, eine Canon FF hält wenn man ohne Blitz und fast ohne Display arbeitet locker vier Wochen mit einer Akkuladung. Eine Systemkamera einen oder maximal zwei Tage.
Und was die Bedienung angeht verstehe ich, dass die junge Generation, diejenige, die mit der Maus in der Hand geboren wurde, sich nicht mal vorstellen kann, wie unvergleichlich schneller die Bedienung der Kameras früher war. Schon die Tatsache, dass man deren BDA nicht mehr Beach-
tung geschenkt hat als derjenigen eines neuen fahrbaren Untersatzes sprich bände!
Marc Champollion
Ich habe mir die Sony alpha II gegönnt und finde
sie im Großen und Ganzen super. Was mir jedoch überhaupt nicht passt, ist dieses für eine spiegellose Kamera katastrophal laute Verschlussgeräuch. Kann man das abstellen? Im Menü war leider nichts zu finden.
Das Verschlussgeräusch der Alpha 7 II klingt in der Tat nach „Heavy Metal“. Dafür gibt es mehrere Gründe:
Die 7er von Sony sind die einzigen spiegellosen Vollformatkameras. Im Vergleich zu vergleichbaren Modellen z. B. von Fujifilm (APS-C) oder Panasonic/Olympus (MicroFourThirds) fällt der Verschluss einfach größer aus. Da muss mehr Masse bewegt bewegt werden und entsprechend heftiger „rumst“ es.
Im Vergleich zu einer Vollformat-DSLR haben die Kameras der Alpha-7-Familie dem Verschluss nur ungefähr die halbe Masse entgegen zu setzen. Auch das lässt das Verschlussgeräusch besonders laut erscheinen.
Bei der Alpha 7 und Alpha 7 II lässt sich das Problem minimieren, indem der erste Verschlussvorhang elektronisch gebildet wird. Dazu dient die Befehlsfolge MENU → Benutzer- einstlg. → Elekt. 1.Verschl.vorh. → Ein.
Besten Dank! Ist schon eine kleine
Verbesserung.