Heute kündigt Zeiss zwei hochwertige Festbrennweiten für die Alpha-7-Familie an: Das Weitwinkel Batis 2/25 sowie die Portraitbrennweite 1.8/85. Beide Objektive verfügen über ein OLED-Display zur Anzeige der Fokusentfernung und Schärfentiefe. Das Design lehnt sich stark an die Otus-Serie an, das 85er ist zudem mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet. Im Juli 2015 sollen die neuen Batis-Objektive auf den Markt kommen.
Zeiss bleibt seiner Linie treue und benennt die neuen Batis-Objektive ebenfalls nach einer Vogelgattung (die anderen Serien heißen Touit, Loxia und Otus); in diesem Fall dem afrikanischen Wollschnäpper. Die heute angekündigten Batis 1.8/85 und Batis 2/25 sind die ersten FE-Objektive von Zeiss mit Autofokus. Sie verfügen über einen AF-Antrieb mit Linearmotor; eine Technologie, die besonders leises und schnelles Fokussieren ermöglicht (siehe dazu auch mein Testbericht zum Sony FE 35 mm 1.4 Distagon T* ZA). Das Design der Batis-Reihe orientiert sich an dem der besonders hochwertigen Otus-Serie mit glatter Oberfläche und einem gummierten Fokusring. Eine absolute Innovation ist das kleine OLED-Display, mit denen Zeiss die Batis-Objektive ausstattet. Es informiert über die aktuelle Fokusentfernung und die daraus im Zusammenspiel mit der eingestellten Arbeitsblende resultierende Schärfentiefe. Ein weiterer Vorteil des Displays gegenüber einer klassischen Entfernungsskala: Es lässt sich auch in dunkler Umgebung sicher ablesen. Beide Objektive eignen sich für das Kleinbildformat der Sony-A7-Familie (FE-Mount), aber natürlich auch für Kameras mit APS-C-Sensor (E-Mount). Beide heute vorgestellte Batis-Objektive sind staub- und spritzwassergeschützt.

Die neuen Batis-Objektive für FE-Mount sollen im Juli kommen. Das Batis 2/25 (links) kostet rund 1.300 Euro, das Batis 1.8/85 (rechts) ist für 1.200 Euro zu haben. Bei beiden Objektive gehört eine Streulichtblende zu Lieferumfang.
ZEISS Batis 2/25
Das Weitwinkel 2/25 ist mit f/2.0 recht lichtstark. Es ist nach dem Distagon-Prinzip aufgebaut und verfügt über zehn Linsen in acht Gruppen. ZEISS hebt das asphärische Objektivdesign hervor, das „eine konsistente Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld sowie Darstellungsschärfe an der Bildperipherie“ sicherstellen soll. Die Naheinstellgrenze liegt bei 20 Zentimeter, woraus sich ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:5,2 ergibt. Das Batis 2/25 soll ab Juli 2015 ausgeliefert werden, es kann ab sofort im Handel vorbestellt werden und wird rund 1.300 Euro kosten.
ZEISS Batis 1.8/85
Mit dem Batis 1.8/85 kommt ein lichtstarkes, moderates Tele, das vor allem für Portrait-Aufnahmen prädestiniert ist. Seine optische Konstruktion folgt dem Sonnar-Design, drei Linsen aus Sondergläsern sorgen laut ZEISS „für höchste Abbildungsqualität“. Besonderheit des Batis 1.8/85 ist der optische Bildstabilisator, der bei Freihand-Aufnahmen deutlich längere Verschlusszeiten erlaubt. Bei einer Naheinstellgrenze von 80 Zentimeter erzielt das 85er einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:7.9. Für ca. 1.200 Euro wird das Batis 1.8/85 ab Juli 2015 erhältlich sein, es kann ebenfalls ab sofort vorbestellt werden.
Mein Fazit

Neu und bisher einzigartig bei einem Objektiv ist das OLED-Display zur Anzeige von Entferungseinstellung und Schärfentiefe.
Endlich! Auf ein lichtstarkes Portrait-Objektiv für meine Alpha 7 II warte ich schon lange, ZEISS bringt es nun mit dem Batis 1.8/85. Dass ein klassisches Portrait-Objektiv für die A7-Familie kommen würde, war klar. Dass es aber gleich mit Leckerbissen wie OLED-Display, Bildstabilisator und linearem AF-Antrieb ausgestattet ist, hat mich dann doch positiv überrascht. Über die Abbildungsqualitäten kann ich natürlich noch nichts sagen, doch in dieser Hinsicht hat mich ZEISS noch nie enttäuscht.
Ein Objektiv wie das Batis 2/25 steht auf meiner persönlichen Wunschliste nicht ganz so weit oben. Als Reportage-Linse ist mir sein Bildwinkel schon zu groß, für Landschafts- und Architekturfotos brauche ich keine derart hohe Lichtstärke – da bin ich mit dem SEL1635Z ganz zufrieden. Event- oder Food-Fotografen werden das 25er aber sicherlich interessant finden; nicht nur wegen seiner ordentlichen Lichtstärke, sondern auch aufgrund der geringen Naheinstellgrenze.
Sobald ich Zeit finde, werde ich die Daten zu den Batis-Objektiven in meiner Objektiv-Übersicht nachtragen.
Jammerschade, dass die Anzeige der eingestellten Blende vergessen worden ist, ansonsten erinnern die beiden Objektive irgendwie an die Contarex-Objektive der 60er Jahre, und zwar an die legendären Sonnar 2/85 und Distagon 2,8/25mm, die ebenfalls keinen Blendenringe hatten, da bei der Contarex die Blende am Gehäuse eingestellt wurde; diese war aber von oben in einem kleinen Fenster , zusammen mit den beiden Zeigern der Belichtung, sichtbar.
Ich habe diese Objektive, sowie die meisten der Contarex-Serie, besessen, sie waren sehr gut vor allem in der Mitte, hatten sogar einen deutlich größeren Abbildungsmaßstab als die Batis-Objektive und waren kleiner…
Marc Champollion
Mmh, ich sehe so recht keinen Vorteil darin, wenn die Batis-Objektive auf ihrem Display auch die vorgewählte Arbeitsblende anzeigen würden. Alle E-Mount-Kameras zeigen diese auf ihrem Display und im Sucher (so vorhanden) an.
Dass die Contarex-Objektive aus den 60er Jahren kleiner sein konnten, ist kein Wunder. Die brauchten ja auch keinen AF-Antrieb.
ja – jedoch nur wenn Strom eingeschaltet ist.
es soll immer die stromlose Variante gewählt werden!
Ich hätte nicht gedacht, dass der AF alleine die Objektive so viel größer und schwerer macht, wie ist es mit der IS?
Übrigens alles Eigenschaften, die der Langlebigkeit und der Schärfe abträglich sein dürften – aver wer achtet heute auf Langlebigkeit …
marc
Lieber Martin Vieten
macht ein optischer Bildstabilisator wie im Zeiss Batis 1.8/85 für die Sony a7 II überhaupt Sinn, sie hat doch intern einen eigenen Bildstabilisator? Muss ich dann den vom Objektiv ausstellen oder lasse ich dann beide laufen?
Danke für eine Antwort und Grüsse
Die Alpha 7 II stabilisiert zwei Achsen mehr als optische Bildstabis. Wird ein stabilisiertes Objektiv angeschlossen, arbeitet dieser für drei Achsen, der Stabi der Alpha 7 II für die restlichen zwei.
Hätte ich das Buch „Das Sony alpha 7 System“ schon weiter gelesen (ich war erst beim Anfang), hätte ich meine Frage gar nicht stellen müssen. Ein sehr gutes Buch, das genau auch diese Frage von mir sehr gut beantwortet. Und noch mehr: Die Frage, wie verhält es sich mit dem Bildstabilisator im Zusammenhang mit einem Stativ, wurde endlich für mich umfassend beantwortet. Durch das Buch habe ich mich dazu entschieden neben der alpha 7 s nun auch die alpha 7II zu kaufen.
Hab Dank für die kompetenten Berichte